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  • Amenorrhö & Hormonbalance / Authentizität & Selbstliebe

    Sport: Beruf, Macht, Freude? Meine Einstellung dazu im Zeitraffer und was meine Periode damit zu tun hat

    Insa Sport und Periode

    Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens – aus unterschiedlichen Gründen. Vom Berufswunsch mit 5, über Hobby und Egokick mit 15, Mittel um Macht über meinen Körper zu demonstrieren in meinen 20ern, zurück zum Hobby – und Beruf – heute. Aus jeder einzelnen Phase habe ich wichtige Erkenntnisse gezogen; hier eine kleine Chronik. [Anzeige]

    Mein Berufswunsch mit 5: Ballerina!

    Mit 4 begann ich in die Tanzschule zu gehen und Ballettunterricht zu nehmen. Und hatte sogar schon einen ersten kleinen Auftritt als ich 5 war (ich war ein kleiner Hund. Das Kostüm bestand aus bemalten Strumpfhosen, meine Ohren waren Socken :)) Ich liebte es!

    Damals wohnten wir noch in Frankfurt. Im gleichen Jahr zogen meine Familie und ich um nach München, wo ich dann auch eingeschult wurde. Anfangs hatte ich riesiges Heimweh und fühlte mich im bayrischen Kindergarten überhaupt nicht wohl. Ich plante sogar – ziemlich akribisch – einen Fluchtversuch 😉

    Ein paar Wochen später in der Schule wurde alles besser. Ich fand auch eine neue Ballettschule, die von einer alten Lady geleitet wurde. Ich liebte das Tanzen, doch war ich oft auch verunsichert von der strengen Art meiner Lehrerin, die uns gerne Videos von englischen Ballettmädels in unserem Alter zeigte, à la:

    „Schaut mal wie gut DIE sind! Ihr Tölpel!“

    Statt mich zu motivieren, fand ich das Ganze eher einschüchternd; die Mädchen waren genauso alt wie ich, aber schon so viel besser. Wie sollte ich das nachholen? Dazu kam ihre harsche Kritik.

    Ich fühlte mich wie eine Versagerin.

    Und mein Kindertraum, Karriere als Ballerina zu machen, rückte in weite Ferne.

    In dem Moment der Schwäche hatte ich leider auch kein weibliches Vorbild, das mich zum Weitermachen ermutigte. Im Gegenteil, meine Eltern waren glaube ich eher froh, dass sie die teuren Rechnungen nicht mehr bezahlen mussten.

    Ego Push Leichtathletik

    Motiviert von meiner Sportlehrerin damals entdeckte ich im Alter von 9 Jahren die Leichtathletik für mich. Endlich eine Sportart, in der ich von Anfang an richtig gut war! Außer beim Werfen… ich blühte auf; fand gute Freunde, trainierte oft und sahnte Medaillen ab. Sogar in unserer lokalen Zeitung stand ich häufig. Ein echter Push für mein Selbstbewusstsein!

    Der Sport lehrte mich Disziplin, Durchhaltevermögen und Teamgeist. Ich liebte das „Ehrliche“ an der Leichtathletik, denn man brauchte nicht viel Equipment, sondern einfach nur Schuhe und los ging’s.

    Doch leider lehrte die Leichtathletik mich auch eine Lektion, die – verfestigt als Glaubenssatz – noch lange Jahre zu meinem Begleiter werden sollte.

    Leistung = Liebe und Aufmerksamkeit.

    Denn auf einmal interessierte sich mein Papa viel mehr für mich; wir verbrachten Zeit auf Wettkämpfen miteinander und er engagierte sich auch in meinem Sportverein.

    Klar, dass ich da die Beste sein wollte! Doch je größer die Wettkämpfe wurden, desto mehr Niederlagen musste ich auch einstecken. Während ich in meinem Landkreis über Jahre hinweg die Bestenlisten anführte, änderte sich das Bild auf Bayerischer Ebene. Auf einmal war ich nicht mehr 1., sondern so etwas wie 8.

    Up or out

    Leichtathletik ist eben auch ein Sport, bei dem es ob der ganzen Wettkämpfe gar nicht so einfach ist zu sagen: „Dabei sein ist alles“. Es heißt: Up or out! Als ich bemerkte, dass ich wohl niemals gut genug sein würde, um Olympiasiegerin zu werden, verlor ich die Lust daran. Und entschied mich fürs „out“. Damals war ich 16 glaube ich… Meine Trainer (allesamt männlich und Ü40) fanden auch nicht die richtigen Worte, um mich zum Bleiben zu motivieren. Verrückt eigentlich, wenn ich mal zurückdenke, hatte ich glaube ich nie eine weibliche Trainerin, abgesehen vom Schulsport…

    Meine Angst zu versagen, nicht mehr gut genug zu sein, war sicherlich der Hauptgrund dafür, dass ich mich aus dem Leistungssport verabschiedete.

    Damit passt meine Story perfekt zu den Erkenntnissen der „Confidence & Puberty“-Wave-IV Studie von Always®, der zufolge mehr als die Hälfte der Mädchen im Alter von 17 Jahren aufgehört haben Sport zu treiben. 8 von 10 Mädchen wachsen laut der Studie ohne ein weibliches Vorbild im Sport auf. Welche Mama macht schon regelmäßig Sport? Bei mir damals kaum eine. Klar, dass man sich dann schnell fehl am Platz fühlen kann, in einer Zeit, in der sich sowieso viel verändert mit seinem Körper und seinem Denken, und Selbstzweifeln an der Tagesordnung stehen.

    Sport in meinen 20ern

    In meinen 20ern war mein ganzes Leben ausgerichtet auf Erfolg. Wie gesagt, einmal gelernt war das schwer wieder aus meinem Kopf zu kriegen: Leistung = Liebe. Ich kann recht hart zu mir selbst sein wenn ich will – das übertrug sich auf mein Sportprogramm. Am Liebsten machte ich Functional Training, oder so etwas wie Body Combat. Klingt ja schon fies irgendwie. Oder ich trainierte für meinen nächsten Halbmarathon. Meistens alles gleichzeitig.

    Hauptsache: viel schwitzen und 3 Tage Muskelkater.

    Warum? Wohl auch hier war eine innere Unsicherheit die Motivation. Ein Mangel an Selbstakzeptanz und -liebe. Ich wollte einen perfekten Körper haben, ohne Fettpölsterchen. Ich wollte Macht haben über meinen Körper, die Kontrolle. Und die hatte ich auch. Mit dem Ergebnis: eine hypothalamische / sekundäre Amenorrhö – also das Ausbleiben meiner Periode für mehr als 2 Jahre.

    Amenorrhö und Sport

    Erst im Zuge meiner Amenorrhö Forschungen hinterfragte ich meine Sicht auf Sport. Ganz bewusst strich ich alles, was mich zu viel Energie kostete, aus meinem Leben. Ich ging weiterhin joggen, aber nicht mehr so leistungsmäßig mit Sportuhr. Sondern ganz gemütlich. (Meine Einstellung vorher: für weniger als 10km laufe ich gar nicht erst los ;D). Und ich entdeckte Yoga für mich.

    Ich liebe das Gefühl, das mir Yoga gibt: es ist ein trainieren für den Körper, nicht gegen ihn.

    Eine Kombination aus Stärke und Loslassen.

    Und ich liebe die Yoga-Gemeinschaft. Die Abwesenheit von Wettbewerb („bleib auf deiner eigenen Matte“) – denn natürlich ist jeder Körper anders! So schaffte ich es, mit ein paar anderen Lifestyle-Änderungen, nach mehr als 2 Jahren Ebbe auf natürlichem Wege meine Periode wiederzubekommen.

    Yoga und die Periode

    Yoga ist ein Weg, ein ständiges Wachsen und Kalibrieren.

    Yoga ist ein Zuhören – wie geht es mir heute? Was brauche ich heute?

    Ganz bewusst und intuitiv passe ich meine Asana Praxis an die Phasen meines Zyklus an. Härter und anstrengender in der ersten Hälfte, softer in der zweiten. Auch während meiner Periode mache ich Yoga, und unterrichte es auch.

    Sport während der Periode, geht das? – Na, klar!

    Einige Yoga Asanas werden nicht unbedingt empfohlen während der Periode, wie Kopf- oder Schulterstand (Umkehrhaltungen). Aber mir hilft Sport während der Periode sogar, Regelschmerzen zu lindern. Und ich liebe Twists in der Zeit! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dadurch meiner Gebärmutter beim Arbeiten helfen kann 🙂

    Angst davor „auszulaufen“ habe ich dank der Binden von Always® Ultra auch überhaupt keine. Denn je nachdem wie stark meine Periode gerade ist: Always® hat die perfekt passende Binde dafür. (Welche Binde am besten zu deiner Figur und Periodenstärke passt, kannst du ganz einfach mit dem MyFit Größensystem von Always® herausfinden). Und da die Binden so dünn sind (nur 3mm), spürt und sieht man sie auch nicht – nicht mal in Yoga Leggings!

    Heute ist Sport ein essentieller Bestandteil dabei, mehr über mich und meinen Körper zu lernen. Jeden Morgen starte ich mit ein bisschen Bewegung in den Tag – die perfekte Morgenroutine! Ich kann alle Sportmuffel da draußen also nur dazu ermutigen, Sport zu treiben. Weiterzumachen! Denn:

    Bewegung ist so wichtig für uns, wenn sie denn mit den richtigen Absichten passiert.

    (Das gilt auch und v.a. für Mädels mit Amenorrhö.)

    Geh zum Yoga, zum Klettern, oder fang wieder an mit Ballett. Probier dich aus und mach den Sport, auf den du Lust hast – ohne Angst davor, nicht gut genug zu sein, oder zu alt! Oder, davor, zu männlich zu sein.

    Auch Muskeln sind sexy!! Mädchenmuskeln eben! #WieEinMädchen

    In dem Sinne…

    Happy Periods, Pretty!
    Lass es dir gut gehen.

    Deine Insa

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