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  • Authentizität & Selbstliebe

    Mein Blog Burn-out. Und die eine Frage, die mir den richtigen Weg zeigte

    Blog Burnout neue Themen

    Hallo Pretty, ich will ehrlich zu dir sein: in den letzten Wochen habe ich ziemlich damit gestruggelt, wie es mit PrettyPrettyWell.com weitergehen soll. Ich hatte so eine Art Blog Burn-out. Eine Schreibblockade. War kurz davor, alles hinzuschmeißen und sogar ein Angebot zum Verkauf vorliegen. Was sollte ich tun? Eine Freundin von mir erinnerte mich schließlich an die Frage, die mir den richtigen Weg aufzeigte.

    „Wieviel ist so ein Blog denn Wert?“

    Diese Frage bekam ich oft gestellt, nachdem ich Leuten erzählte, dass ich ein Angebot zum Verkauf vorliegen hatte. Die Antwort, die immer irgendwie nicht zufriedenstellend ist, lautet: it depends. Denn: wie bemisst sich der Wert eines Blogs? Spricht man von Geld, so ist die Antwort: es war jetzt kein 6-stelliger Betrag; aber so schlecht auch wieder nicht 😉

    Doch es geht ja nicht nur um den monetären Faktor. Der Blog war schließlich lange Zeit mein Baby, mein Herzensprojekt, mit einem großen emotionalen Wert. Und auch einer moralischen Verantwortung.

    Was hatte sich also verändert?

    Mein Blog Burn-out

    Wie du als aufmerksame Leserin meines Blogs vielleicht bemerkt hast, habe ich einen Design- und Systemrelaunch gemacht diesen Februar und bin von Wix zu WordPress umgezogen. Das bedeutete: jeden Tag online sein, im WordPress Backend frickeln und fast alle Artikel, die ich seit der Gründung meines Blogs geschrieben habe, umzuziehen.

    Copy Paste.
    Copy Paste.
    Anstrengend…

    Hinzu kam, dass sich dabei ständig irgendwelche Probleme auftaten. Das schöne neue Logo, das mein Kumpel Menz mir designt hatte, erschien so z.B. auf einmal pixelig. Einen Donnerstagnachmittag verbrachte ich nur damit, verschiedene Versionen des Logos hochzuladen, um dieses Problem zu lösen. Vergeblich.

    Als kleiner Kontrollfreak kann ich nur sehr schlecht damit umgehen, unverrichteter Dinge, und ohne eine Lösung gefunden zu haben, abends ins Bett zu gehen, kennst du ja vielleicht auch (Perfektionismus und Amenorrhö gehen nun mal oft Hand in Hand ;)). Erst durch das Fragen nach und Annehmen von Hilfe, konnte das Logo einen Tag später gerettet werden.

    Kurz danach wurde meine Seite gehackt. Ich dachte erst, das ist ein schlechter Scherz, aber nein: Auf einmal hatte ich in einer Ecke meines Blogs einen Werbelink platziert, der da nicht hingehörte. Und bekam etliche Spam-Kommentare, im Minutentakt. Puh. Back-up eingespielt. Den Hosting Service gewechselt. Next.

    Mein Umzug schien unter einem schlechten Stern zu stehen. Sogar mein Tech-Buddy Julian, der mich während dieser Zeit fachlich und nervlich unterstützte (danke!) und der schon einige Seiten gebaut und umgezogen hatte, meinte, dass er so etwas noch nie erlebt hat. Na toll. Ich fühlte mich hilflos. Und fasse das Kapitel mal zusammen unter der Überschrift:

    Frust – was nun?

    Ich wollte schreiben, kreativ sein, Interviews führen… nicht WordPress Tutorials anschauen und in der Paypal Warteschleife hängen, um dann gesagt zu bekommen, dass sie auch keine Ahnung haben, worin das Problem liegt.

    Irgendwann, in einem dieser Frust-Momente, schlich sich ganz heimlich die Frage durch die Hintertür herein, wofür ich das eigentlich alles machte.

    Gab mir die Arbeit an PrettyPrettyWell.com noch die Energie, die sie mir einst gegeben hatte? Oder zog sie mir vielmehr Energie ab?

    Mit hängendem Kopf und der Hand auf dem Herzen musste ich mir eingestehen, dass letzteres der Fall war: Mein Interesse für den Bereich Hormongesundheit / Amenorrhö hatte sich verändert. Wahrscheinlich dadurch, dass ich das Thema Amenorrhö für mich schon länger gelöst hatte und das für mich Wichtigste dazu nicht nur verstanden glaubte, sondern auch zu Papier aka Screen gebracht hatte in Form von Artikeln und meinem Amenorrhö E-Book.

    Schreibblockade und innere Kämpfe

    Immer weniger konnte ich mich mit der Rolle der „Amenorrhö / Perioden Bloggerin“ identifizieren und führte wirklich einige innere Kämpfe deswegen. Lange Zeit dachte ich, dass ich eine Expertin auf diesem Gebiet der Hormonbalance werden möchte, vielleicht mein Wissen im Bereich Frauengesundheit mit einem Heilpraktiker Abschluss vertiefen würde. Doch ich merkte, dass das vielleicht doch nicht mein Weg ist.

    Diese Einsicht machte mich traurig und nagte an mir.

    Ich sagte neue Kooperationen ab und erlebte eine Art von Schreibblockade. Denn ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich aus dieser Stimmung heraus schreiben würde, irgendwie nicht authentisch wäre und meinem höchsten Selbst entspräche.

    Auf Spurensuche

    Als kreativer Mensch bin ich nur dann im Flow, wenn ich meiner Intuition und Inspiration folgen kann und diese auch weitergeben kann. Bin ich in einem solchen Flow Zustand, so kann ich ohne Pause durch-„arbeiten“ und tanke quasi Energie dabei. Zwinge ich mich hingegen dazu, Dinge zu machen, die nicht meiner kreativen inneren Quelle entspringen, dann strengt mich die Arbeit an und ermüdet mich auf Dauer. Langfristig kann so etwas bis zu Burn-out oder Depressionen führen.

    Neue Themen

    Es zog mich hin zu neuen Themen. Hin zu mehr Nachhaltigkeit zum Beispiel. Zu mentaler Gesundheit. Und der Suche nach dem Sinn in seinem Tun.

    Ich las verstärkt Bücher in diese Richtung und begann Texte zu schreiben, führte z.B. im Februar ein wahnsinnig spannendes Interview mit einem Klimaaktivisten, der schwul und HIV positiv ist, nachdem ich das Buch Kapitalismus vs. Klima von Naomi Klein gelesen hatte.

    Ich arbeitete aus Anziehung heraus, ohne Plan, ohne Ziel. Schließlich lag das fertig abgetippte Interview auf meinem Schreibtisch. Doch:

    Was sollte ich damit machen? Auf PrettyPrettyWell.com passte das Thema ja offensichtlich nicht. Klimaschutz. HIV. Ein Mann…

    Ich stand mir selbst im Weg. „Mauerte“, wie es so schön heißt. Und ja, ich kann seeehr dickköpfig und stur sein. Ich verbot mir, meiner inneren Stimme und Anziehung zu folgen, da ich

    a) daran dachte, was ich über SEO (Search Engine Optimization) zu wissen glaubte, nämlich, dass man thematisch in einem Bereich bleiben muss, um von Google gut gerankt zu werden.
    b) Immer eine starke Verpflichtung verspüre gegenüber Dingen, die ich anfange.

    So suchte ich nach anderen Lösungen und konnte das Interview glücklicherweise an das enorm Magazin verkaufen. (Erscheint bald 🙂 Folge mir gerne auf Instagram @prettyprettywell für Updates)

    Problem gelöst? Kurzfristig vielleicht.

    Doch was sollte langfristig mit PrettyPrettyWell.com passieren? Sollte ich den Blog erst einmal liegen lassen und meinen Struggle ignorieren? Ihn verkaufen? Einfach weitermachen wie bisher, ohne Rücksicht auf Verluste? Oder gab es vielleicht noch eine weitere Option?

    Was würde die Liebe tun?

    In meinem ganzen Hin- und Her erinnerte mich eine Freundin an die Frage:

    What would love do?

    Ich fragte mich also: Wenn ich den Blog liegen lasse und meinen Struggle ignoriere, handle ich dann aus Liebe – oder aus Bequemlichkeit? Was würde die Liebe tun?

    Wenn ich meinen Blog verkaufe, treffe ich diese Entscheidung aus Liebe – oder aus Angst? Was würde die Liebe tun?

    Wenn ich den Blog weiterführe und über Themen schreibe, zu denen ich mich zwingen muss, treffe ich diese Entscheidung aus Liebe? Wohl kaum, jedenfalls nicht aus Liebe zu mir selbst. Denn: Was bringen mir Sturheit und Verbissenheit, außer Stress und Kopfschmerzen? Was würde die Liebe tun?

    Zurück zu den Wurzeln

    Ich erinnerte mich daran, warum ich damals PrettyPrettyWell.com gestartet habe. Nämlich, aus Liebe und aus Anziehung heraus. Um meine Gedanken und Erfahrungen zu teilen und um Mut zu machen, mir selbst und euch, sich und seinen Körper ganz anzunehmen und seiner authentischen inneren Stimme zu folgen.

    Was würde also die Liebe tun? Die Liebe würde genau das tun, was ich tun werde: Meinen Wunsch ernst- und annehmen, mich themenmäßig weiterzuentwickeln und wieder aus Anziehung heraus zu schreiben, nicht aus Zwang oder irgendwelchen SEO Grundsätzen.

    Ich lasse also locker. Lasse los. Reiße die Blockaden ein und tanze darauf einen Freiheitstanz.

    Und stelle mal wieder fest: You can teach best, what you most need to learn.
    (Warum klingt auf Englisch eigentlich immer alles besser? ;))

    Evolution – der nächste Schritt

    Mittlerweile glaube ich, dass das, was ich hier erlebe, ein natürlicher nächster Schritt ist. Das Aufwachen geht von der Beschäftigung mit Sport und Ernährung hin zu Psyche, Geist und Seele. Und dann weiter zum größeren Ganzen, unseren Mitmenschen, unserer Umwelt, unserer Arbeit. So fühlt es sich jedenfalls für mich an. Und klar:

    Ein Wachstumsprozess ist auch immer mit Wachstumsschmerzen verbunden.

    Die Themen Ernährung und Sport werden dabei natürlich auch weiterhin wichtige Begleiter auf PrettyPrettyWell.com für mich sein, genauso wie ich weiterhin über Hormonbalance und die Periode schreiben werde. Doch in Zukunft werden eben auch andere Themen auf meinem Blog Einzug halten. Mein Artikel zum Thema Purpose finden war schon ein erster Vorgeschmack. Und ich freue mich darauf wie Bolle! Du dich hoffentlich auch 🙂

    In dem Sinne: Lass es dir gut gehen, Pretty! Und höre auf deine innere Stimme.
    Alles andere lässt uns langfristig ausbrennen.

    Deine Insa

    PS: Hast du auch schonmal so einen Struggle erlebt? Erzähle es mir gerne in den Kommentaren.

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